Strom und Fernwärme

Das Iserlohner Müllheizkraftwerk ging 1970 in Betrieb. In den Jahren 1994-1996 wurde es umfassend optimiert, und gehört heute zu den modernsten Anlagen dieser Art in Europa.

Müllentsorgung und Fernwärme für Iserlohn

Schon in der Planungsphase des Werkes, Mitte der 60er Jahre, waren die Erzeugung und Nutzung von Fernwärme aus Abfall ein wichtiger Aspekt. Die damals neu erschlossenen Wohngebiete Iserlohns, wie Löbbeckenkopf und Hombruch, aber auch die Innenstadt, sollten mit Fernwärme versorgt werden.

Was ist Fernwärme?

Bei der Verbrennung von Müll entsteht Wärme, die in den Kesseln Wasser zu Dampf erhitzt. Der Dampf treibt Turbinen an. Über Generatoren wird Strom erzeugt.
Der aus der Turbine entnommene Niederdruckdampf wird für die Wärmetauscher der Fernwärme genutzt. Im Iserlohner Müllheizkraftwerk gelangt das so erzeugte Heizwasser über unterirdische Rohrleitungen zum Verbraucher. Heizkessel und Brennstofflager, z.B. Öltanks, sind überflüssig.
Das Heizwasser gibt in Heizkörpern Wärme ab. Das abgekühlte Wasser fließt dann wieder zum Müllheizkraftwerk zurück, wo es erneut erhitzt wird.

Umweltschonende Energie: Kraft-Wärme-Kopplung

Fernwärme gilt als umwelt- und ressourcenschonend. Die gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme, Kraft-Wärme-Kopplung genannt, nutzt Brennstoffe besonders rationell. Durch die Nutzung des lokalen Energieträgers "Abfall" werden wir weniger abhängig von Importen von Öl, Kohle und Gas.

Fernwärme - CO2 - Reduktion beim Heizen

Ein Drittel des klimaschädigenden Gases Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Kohle, Öl). Der CO2 - Gehalt der Atmosphäre stieg seit der vorindustriellen Zeit um fast 30%. Wissenschaftler warnen vor dem "Treibhauseffekt" - einem zu erwartenden Anstieg der Temperatur auf der Erde durch den Anstieg von CO2.
Strom und Wärme aus Müllheizkraftwerken liefern einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid, da vorwiegend Abfälle aus nachwachsenden Rohstoffen verbrannt werden.

Durch den Beitrag des Iserlohner Müllheizkraftwerkes werden jährlich die Emissionen von 50.000 t zusätzlichen Kohlendioxids vermieden. Das bedeutet, im Vergleich zur Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe werden durch die verbrannten 230.000 t  Abfall pro Jahr 50.000 t "Kohlendioxid Abfall" vermieden.

Stromerzeugung aus Abfall ist eine "saubere Sache". Werden die Grenzwerte eingehalten, ist der Schadstoffausstoß pro Kilowattstunde im direkten Vergleich z.B. mit der Kohlefeuerung deutlich geringer. Die Werte des Iserlohner Müllheizkraftwerkes liegen noch weit unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Die Stadtwerke lieferten bereits 1995 insgesamt 175.484 Mio. MWh Fernwärme. Davon liefert das Iserlohner Müllheizkraftwerk ca. 150.000 MWh pro Jahr aus Abfall.